Abgrund
Ich stehe am Abgrund.
Mein Hals hat mich hierher gebracht. Durch seine Worte.
Mein kopf hat mich hierher gebracht. Durch seine Gedanken.
Ich stehe am Abgrund.
Mein Hals hätte es verhindern können. Aber er ist nicht verstummt.
Mein kopf hätte es verhindern können. Aber er ist nicht damit klar gekommen.
Ich stehe am Abgrund.
Mein hals hat es nicht verhindert. Er sprach. Er sprach ohne pause. Ohne pause, um meinen Gedanken zu lauschen.
Mein kopf hat es nicht verhindert. Er machte mir Druck. Er machte mir Druck, ohne zu merken. Ohne zu merken, dass mein hals schon am Einknicken ist.
Ich stehe am Abgrund.
Letztendlich ist mein hals verstummt. Nicht, weil er eingesehen hat, dass er alles nur noch schlimmer macht, nein, weil er eingeknickt ist. Eingeknickt, wegen der Last.
Letztendlich hat mein kopf aufgehört, Druck auszuüben. Nicht, weil er damit klar gekommen ist, nein, weil er keinen halt mehr hatte. Keinen halt mehr, weil man sich nicht auf einen gebrochenen willen stützen kann.
Ich stehe am Abgrund.
Mein hals gibt auf. Mein kopf gibt auf.
Ich fliege, Hals über Kopf
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