Eifer sucht
Hals über Kopf
Habe ich mich in dich verliebt
Und schneller als ich denken konnte
War sie da
Die Eifersucht
Seitdem immer da
Bei dir
Zu jeder Gelegenheit
Bei dir
Wie ein Käfig
Der sich über einem auftut
Aus dem man nicht ausbrechen kann
Eifersucht
Seitdem es um mich geschehen ist
Hals über Kopf
Von der einen auf die andere Sekunde verzaubert
Eifersucht
Der Eifer sucht nach einer Leidenschaft
Sucht im Endeffekt nach etwas, das Leiden schafft
Denn er sucht stets nach deiner Liebe
Aber findet sie nicht
Denn die gibt es nicht
Du und ich
Das wird es nie geben
Dich und mich
Ein Wunschtraum
Der Traum vom Leben
Die Eifersucht ist stärker
Stärker als jedes andere Empfinden
Der Eifer sucht nach mehr
Und mehr
Nie gesättigt
Es gibt immer wieder neue Momente
Die einem die Luft zum Atmen wegnehmen
Und man kann nichts gegen diese Stricke tun
Außer aushalten
Und hoffen
Dass man sich damit nicht irgendwann
Selbst erstickt
Denn so ist die Liebe
Wenn man sein Herz an jemanden verliert
Der das eines anderen glücklich macht
Es ist wie ein schlechter Traum
Man sieht die Person
Die man liebt
Vor sich
Sie ist so schön
Schöner als schön
Faszinierend
Diebin des klaren Verstandes
Jedes Haar, das sich an ihrem Körper befindet
Jedes Wort, das ihren Mund verlässt
Jeder Schritt, den sie macht
Jede Pore
Jeder Atemzug
Ist vollkommen
Vollkommen atemberaubend
Man möchte mehr davon sehen
Mehr von ihr hören
Man malt sich schon die gemeinsame Zukunft
Mit der begehrten Person aus
Doch dann wacht man auf
Aus dem Traum
Und merkt
Dass man in seinem Bett liegt
Alleine
Den Arm nach der geliebten Person ausstreckt
Und nach deren Nähe sucht
Doch neben einem liegt keiner
Denn die Person
Die man sich so sehnlichst an seiner Seite wünscht
Liegt neben jemand anderem im Bett
Und dieser andere Jemand streichelt sie gerade
Und ich liege hier
Und weine Kaskaden
Denn es ist mein sehnlichster Wunsch
Sie ein einziges Mal berühren zu dürfen wie er
Und sie so lieben zu dürfen wie er
Doch sie liebt ihn
Und nicht mich
Und er sie
Aber ich liebe sie auch
Sehr sogar
Und da haben wir die Misere
Ich werde immer unerwünscht bleiben
Von ihr
Ich wollte sie nie lieben
Ich wollte mich nie so stark in ihr verlieren
Aber ich tat es doch
Und das ist genau der Grund
Weswegen ich immer wieder meine Hand
Nach ihr ausstrecken werde
Mit der Hoffnung
Dass sie irgendwann einmal neben mir liegen wird
Denn der Schmerz
Sie ganz zu verlieren
Und nie wieder in meinen Gedanken sehen zu können
Schlimmer ist
Als der Schmerz
Sie nicht auf die mir erwünschte Art lieben zu dürfen
Ich bin also gefangen in meinem eigenen Alptraum
Der Alptraum
Der sich das Leben nennt
Und eingesperrt in meiner Eifersucht
Die mich von innen heraus auffrisst
Seitdem ich mich
Hals über Kopf
In diesen Menschen verliebt habe
Und nun heißt es
Den Alltag zu meistern
Ohne mit dem Preis der totalen Selbstaufgabe zu bezahlen
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