Im Schützengraben
Ein Graben, ein dunkler Graben umgibt mich.
Erdrückt mich, erstickt mich.
Die Dunkelheit, Dunkelheit wie in einem Schützengraben bei Nacht.
Vergiftet mich, erwürgt mich.
Mein Kopf schreit vor lauter Lärm, doch ich selbst bin kalt & leer.
Die Zeit frisst mich auf, die Vergangenheit holt mich ein.
Da sitze ich im Schützengraben, über mir Meter aus toter Erde.
Die Luft zum Atmen knapp.
Ich höre sie, wie sie draußen tanzen & feiern.
Bis zu mir hinunter dringt ihr Gelächter.
Ich kann nicht hinaus, bin gefangen.
Keiner weiß, dass ich hier unten bin, allein.
Die Welt dort draußen hat mich vergessen, wenn sie mich überhaupt jemals gekannt hat.
Mich, hier drinnen am Ersticken.
Die Hoffnung schon längst aufgegeben.
Ich, hier unten allein in der Dunkelheit, denke mir: Es gibt noch eine Möglichkeit.
Und so höre ich sie zum letzten Mal lachen & glücklich sein,
denn ich werde niemals dort oben sein.
Ein innerer Monolog im Stil des Barock
Inspiriert von „Der Mann mit den Messern“ Kurzgeschichten von Heinrich Böll
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